Angebote der Schwangerschaftsberatungsstellen müssen kostenlos bleiben
Neudietendorf, 07.06.2023 | Dass die Unterstützungs- und Beratungsangebote der Schwangerschaftsberatungsstellen in Thüringen kostenlos für die betroffenen Frauen bleiben muss, war einhelliger Tenor bei einer Gesprächsrunde mit der CDU-Landtagsabgeordneten Beate Meißner in der pro familia-Schwangerschafts-beratungsstelle Sonneberg.
In der Schwangerschafts- und Schwangerschaftskonfliktberatung steigen die Defizite in der Finanzierung von Jahr zu Jahr an. Insbesondere bei den Sachkosten klafft eine Lücke, die immer größer wird, weil seit 2011 keine Mittelanpassung erfolgt ist. Dies macht sich gerade jetzt unter dem Eindruck der Inflation besonders deutlich bemerkbar: Die Träger der Schwangerenkonfliktberatungsstellen müssen einen hohen Eigenanteil erbringen, der inzwischen über den gesetzlichen Vorgaben von 20% liegt. Dies ist auf Dauer nicht leistbar. Wenn hier gesetzlich nicht gegengesteuert wird und die Sachkostenpauschalen für die Beratungseinrichtungen nicht angehoben werden, bzw. der Eigenanteil verringert wird, bleibt nur, von hilfesuchenden Frauen und Familien Geld zu verlangen.
Das sollte aus Sicht des Paritätischen Thüringen allerdings unbedingt vermieden werden, denn eine Beratung rund um Schwangerschaft, Kinderwunsch und Verhütung darf nicht davon abhängen, ob sich Menschen das leisten können. Daher geht der klare Appell an die Thüringer Politik, auch und gerade mit Blick auf den Haushalt 2024, die Schwangerenkonfliktberatung finanziell auskömmlich auszustatten und die allgemeinen Preissteigerungen mit einzubeziehen.