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Migrationsberatungsstellen stehen auf der Kippe – das Geld ist alle

Neudietendorf, 03.06.2022 | Die Migrationsberatungsstellen für erwachsene Migranten stehen kurz vor dem Aus. Hintergrund ist zum einen die verzögerte Auszahlung der Bundesmittel und die unklare Situation bei den Landesförderungen im Bereich Migration.
Aktuell müssen die Träger der Beratungsstellen die Kosten für 2022 vorschießen. Das bringt die Vereine allerdings an die Liquiditätsgrenze. Teilweise geht es um 50.000 Euro, bei denen nicht klar ist, ob die Träger das Geld erstattet bekommen. Die Träger kommen an ihre Leistungsgrenze und müssen nun entscheiden, ob und in welchem Umfang die Migrationsberatung noch durchgeführt werden kann.
Von den zu erwartenden Einschränkungen, bzw. völligem Ausfall der Beratungen sind auch die Geflüchteten aus der Ukraine betroffen. Gerade hier gibt es aktuell mit dem Rechtskreiswechsel erhöhten Bedarf.
Die Migrationsberatungsstellen leisten einen wesentlichen Beitrag, die fundamentale Zukunftsaufgabe der Integration von geflüchteten Menschen von Anfang an erfolgreich zu meistern und damit gesellschaftlichen Folgeproblemen durch misslungene Integration vorzubeugen. In Thüringen sind die MBE-Beratungsstellen (und deren Träger mit weiteren Projekten der Migrationsarbeit) häufig die einzige verlässliche und jahrelang gewachsene Infrastruktur für Hilfen für Geflüchtete und Migrant*innen. Sie sind vor allem die Experten vor Ort, die Wissen um die regionalen Strukturen der Flüchtlingshilfe, sowie die notwendigen Beratungs- und Vermittlungskompetenzen haben.
„Die Beratungsstellen jetzt quasi auszuhungern, ist ein fatales Signal. Wenn Land und Bund, eine gelungene Integration von Geflüchteten und Migranten wollen, müssen sie die Beratungsstellen auch dauerhaft finanziell entsprechend ausstatten.“, so Steffen Richter, stellvertretender Landesgeschäftsführer des Paritätischen Thüringen.
Der Wohlfahrtsverband fordert, dass die Existenz der Migrationsberatungsstellen durch eine stabile und verlässliche Landesförderung gesichert wird. Ebenso ist klar, dass, wenn es politischer Wille der Bundesregierung ist, dass die Beratungsstellen die notwendige grundlegende Unterstützung vor Ort leisten sollen, sich dies auch in angepassten strukturellen Rahmenbedingungen widerspiegelt, sprich dem Bedarf entsprechende Personalstellen und eine sichere und verlässliche Finanzierung, die die Vereine nicht zwingt, ihre begrenzten Ressourcen anzugreifen.

Illustration: Christian Kirchner

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