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„Selbsthilfe im Dialog“ geht in die Verlängerung

Überregionale Weiterbildungsangebote für Selbsthilfegruppen

Projekt gibt Möglichkeit zum Austausch und zur Vernetzung - unabhängig vom Krankheitsbild

 

Etwa 1500 Selbsthilfegruppen sind thüringenweit aktiv. Betroffene und Hilfesuchende finden in diesen Gruppen eine wertvolle Ergänzung zur ärztlichen Betreuung. Sie schaffen auch eine Plattform zum Erfahrungsaustausch. Ihre Aktivitäten richten sich auf die gemeinsame Bewältigung und den eigenverantwortlichen Umgang mit ihrer individuellen Lebenslage.

Vernetzung, gegenseitige Stärkung und auch Weiterbildung sind genau die Ziele des gemeinsamen Projektes von AOK PLUS, dem Paritätischen Thüringen, der Landeskontaktstelle für Selbsthilfe in Thüringen e. V. (LaKoST) und der Landesarbeitsgemeinschaft Thüringer Selbsthilfeplenum im Projekt „Selbsthilfe im Dialog - miteinander lernen, erfahren und austauschen“.

Seit Projektbeginn 2017 haben ca. 170 TeilnehmerInnen das Weiterbildungsangebot genutzt. In den Seminaren geht es um Themen wie die Leitung von Selbsthilfegruppen, rechtliche Grundlagen, Methoden- und Medienkompetenz oder Öffentlichkeitsarbeit. Die organisatorische Umsetzung der Weiterbildungsangebote erfolgt durch die Paritätische Akademie Thüringen. Ein Steuerkreis hat die Schulungsangebote in den vergangenen sechs Jahren ausgewertet und kontinuierlich weiterentwickelt. So wurde in der Hochzeit der Pandemie das Programm – wenn möglich – online angeboten und umgesetzt. In der neuen Förderperiode sind Online-Formate nun fester Bestandteil des Projektes – neben Präsenzangeboten.

„Die allein in Thüringen ca. 1500 aktiven Selbsthilfegruppen sind für viele Betroffene und deren Angehörige eine wichtige Anlaufstelle: In Selbsthilfegruppen können Betroffene ihre Sorgen teilen und gemeinsam Lösungen finden. Nicht nur bei Depression oder Angststörung ist Selbsthilfe eine wichtige Ergänzung zur Therapie. Der Austausch von Wissen und Erfahrung hilft chronisch kranken und behinderten Menschen und ihren Angehörigen, ihre Situation anzunehmen“, erklärt Heiko Kotte, Bereichsleiter Gesundheitsförderung der AOK PLUS. Dank der erneuten Unterstützung durch die Krankenkasse sind die angebotenen Weiterbildungen für Mitglieder von Selbsthilfegruppen auch weiterhin kostenfrei. Die AOK PLUS fördert das Projekt bis zum 31. Dezember 2025.

„Selbsthilfe ist ein nicht wegzudenkender und wichtiger Teil unseres Gesundheitssystems. Der Austausch in den Selbsthilfegruppen ist für die Betroffenen ein wichtiger Bezugspunkt in ihrem Leben, um Erfahrungen zu teilen, ermutigt zu werden und Hilfe zur Selbsthilfe zu finden. Der Paritätische Thüringen freut sich daher umso mehr, dass wir mit der AOK PLUS, der Landeskontaktstelle für Selbsthilfe in Thüringen e. V. und der Landesarbeits-gemeinschaft Thüringer Selbsthilfeplenum starke Partner an unserer Seite haben“, so Stefan Werner, Landesgeschäftsführer des Paritätischen Thüringen.

Anmeldungen für Ehrenamtliche aus Selbsthilfegruppen sind möglich unter: www.paritaetische-akademie-thueringen.de

 


 

Informationen:

Paritätischer Thüringen
Unter dem Dach des Paritätischen Thüringen befinden sich 30 große, zumeist landesweit tätige, gesundheitsbezogene Selbsthilfeorganisationen mit rund 480 Selbsthilfegruppen und mehr als 14.000 Mitgliedern. Dazu gehören Selbsthilfeorganisationen von Personen mit Sinnesbehinderung oder -einschränkung (Erblindung, Sehbehinderung, Gehörlosigkeit oder Schwerhörigkeit), mit Sucht- oder psychischer Erkrankung, Diabetes, Osteoporose, Schwerst- und Mehrfachbehinderung, Parkinson, Rheuma, Multiple Sklerose, Muskelerkrankung, onkologische Erkrankung, Aphasie, Morbus Bechterew, AIDS und viele andere. Der Paritätische Thüringen vertritt an dieser Stelle die Interessen der Mitgliedsorganisationen und bietet eine breite Palette von Dienstleistungen wie Beratung und Begleitung oder Organisation von Fortbildungsveranstaltungen an.

AOK PLUS
Aktuell versichert die AOK PLUS über 3,4 Millionen Menschen in Sachsen und Thüringen, davon rund 995.000 in Thüringen. Die AOK PLUS hat im Jahr 2021 die Selbsthilfe mit insgesamt ca. 3,7 Mio. Euro unterstützt. In der kassenindividuellen Projektförderung wurden Selbsthilfegruppen, Landesorganisationen der Selbsthilfe sowie Selbsthilfekontaktstellen mit einem Betrag von insgesamt ca. 1,36 Mio. Euro gefördert. Die größten Ausgaben gab es unter dem Schwerpunkt „Neue Zugangswege in die Selbsthilfe“. Hier wurden Projekte in Höhe von ca. 311.000 Euro finanziert. Neben der Förderung von Projekten für die „Digitale Selbsthilfe“ mit Ausgaben in Höhe von insgesamt ca. 236.000 Euro u.a. für die Entwicklung der Likewise-App wurde der Schwerpunkt „Kompetenzerweiterung in der Selbsthilfe“ mit ca. 308.000 Euro in hohem Maße gefördert. Dazu zählen u.a. Weiterbildungsangebote z.B. in Online-Formaten wie die Selbsthilfe-Akademie in Sachsen und „Selbsthilfe im Dialog“ in Thüringen. Zudem stellte die AOK PLUS nicht nur finanzielle Mittel bereit, sondern leistete darüber hinaus auch praktische Unterstützung, zum Beispiel durch infrastrukturelle Hilfen, aktive Gremienarbeit und fachliches Know-how.

LaKoST
Die Landeskontaktstelle für Selbsthilfe in Thüringen e. V. gibt es seit April 2017. Die von Vertreter*innen der Selbsthilfekontaktstellen initiierte LaKoST bündelt die Interessen der Selbsthilfe in Thüringen, bringt die unterschiedlichen Akteure zusammen und gestaltet die Selbsthilfelandschaft in Thüringen mit.

Kontakt

Ralf Schneider

Referent Behindertenhilfe | Sozialhilferecht

036202 26-224

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Dr. Rainer Krüger

Referent strategische Entgeltberatung

036202 26-141

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Regina Hartung

Referentin für Gesundheit | Selbsthilfe | Suchthilfe | Psychiatrie

036202 26-223

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