Im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche zur Migration vom 16. bis 20. September 2024 macht der Paritätische Wohlfahrtsverband Thüringen deutlich: Die erfolgreiche Integration Zugewanderter ist ein zentrales Anliegen für die Zukunft der Gesellschaft. Dabei spielen die Migrationsfachdienste wie die Migrationsberatung für Erwachsene (MBE), die Jugendmigrationsdienste (JMD) und psychosoziale Zentren (PSZ) eine Schlüsselrolle.
Angesichts der laufenden Haushaltsdebatten im Bund sieht der Paritätische Thüringen die Finanzierung dieser essenziellen Programme in Gefahr. „Wer hier spart, gefährdet den gesellschaftlichen Zusammenhalt und eine erfolgreiche Integration“, warnt Katja Heinrich, Vorstandsvorsitzende des Paritätischen Thüringens. „Integration gelingt nicht von allein – sie braucht gezielte Unterstützung und nachhaltige Strukturen. Ohne die Arbeit unserer Haupt- und Ehrenamtlichen in den Migrationsfachdiensten wäre die gesellschaftliche Teilhabe vieler zugewanderter Menschen gefährdet.“
Der Paritätische Thüringen fordert eine bedarfsgerechte Ausstattung der Programme und eine ausreichende Kofinanzierung durch das Land Thüringen. Integration ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit für Thüringens Zukunft insbesondere vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels. Gleichzeitig warnt der Verband vor den Folgen möglicher Kürzungen bei Integrationsprogrammen:
- Arbeitsmarktintegration: Programme wie die MBE und der JMD sind entscheidend, um Zugewanderte in den Thüringer Arbeitsmarkt zu integrieren.
- Gesellschaftlicher Zusammenhalt: Psychosoziale Zentren und Asylverfahrensberatung (AVB) tragen maßgeblich zur Stabilität und zum sozialen Frieden bei.
- Prävention: Durch gezielte Unterstützung und Perspektiven kann Radikalisierung vorgebeugt werden.
Mit rund 232.000 Menschen mit Migrationshintergrund, die in Thüringen leben – ein Anteil von 11,1 % der Landesbevölkerung – ist eine flächendeckende Unterstützung dieser Gruppe unerlässlich. Doch diese ist nur möglich, wenn die betroffenen Menschen Zugang zu Beratung, Bildung und Arbeitsmarkt erhalten und Traumata professionell aufgearbeitet werden.
Hintergrund zur Aktionswoche Migration:
Unter dem Motto #AnkommenUnterstützen veranstalten die Träger der Freien Wohlfahrtspflege sowie der Bund der Vertriebenen (BdV) vom 16. – 20. September eine Aktionswoche, wo Träger der Migrationsprogramme Einblicke in ihre Arbeit geben. Die Aktionswoche soll die Leistungen der Migrationsdienste ins öffentliche Bewusstsein rücken und deren Bedeutung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt aufzeigen. Im September beginnen die Haushaltsberatungen im Bundestag. Hier entscheidet der Gesetzgeber auch über die Mittel für die Migrationsprogramme MBE, JMD, PSZ und AVB.
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