Neudietendorf, 05.04.2023 | Frank Stübling, Geschäftsführer des ASB Mittelthüringen, hat bei einem Austausch Karola Stange (MdL Die Linke) und Stefan Werner, Landesgeschäftsführer des Paritätischen Thüringen Regelungen für die Leiharbeit in der Pflege gefordert.
Aus Sicht des Paritätischen Thüringen wäre es am besten, Leiharbeit in der Pflege gar zu verbieten. „Denn eins ist für uns klar: An Leiharbeit verdient insbesondere die Leiharbeitsfirma. Die Pflege von Opa Jupp und Oma Hertha wird deshalb nicht besser. Das Ganze geht auch zulasten der Festangestellten, die die Mehrarbeit stemmen müssen.“, so Stefan Werner.
Leiharbeit in der Pflege führt zu Unzufriedenheit bei den Festangestellten, weil diese im Gegensatz zu den Leiharbeitskräften, auch an den Wochenenden arbeiten müssen. Für die zu Pflegenden fehlt durch die ständig wechselnden Pflegekräfte die Bezugsperson. Außerdem bedeutet Leiharbeit einen Anstieg der Kosten für die zu Pflegenden, denn die Mehrausgaben für die Leiharbeit können nicht vollständig bei den Pflegekassen abgerechnet werden.
Auch hier zeigt sich, das Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) beim Thema Pflege überfordert ist, denn er will die Abrechnung der Mehrkosten durch Leiharbeit bei den Pflegekassen unterbinden. Genau das geht aber schon jetzt nicht.
„Das halbherzige Bemühen des Ministers wird den Pflegekollaps nicht beheben. Es braucht einen kompletten Systemwechsel in der Pflege. Dass die Zeit drängt zeigen ja die Meldungen der Woche, nach denen die Zahl der zu Pflegenden bis 2055 um 37 Prozent zunehmen werden. Ebenso alarmierend ist, dass die Ausbildungsverträge in der Pflege sinken. Das alles zeigt überdeutlich, wie notwendig Reformen sind, um auch Pflege attraktiv zu halten – für die Pflegekräfte und für die zu Pflegenden.“, so Stefan Werner abschließend.