Neudietendorf, 10.11.2023 | Nach einer Studie des Paritätischen Gesamtverbandes zum Bildungs- und Teilhabepaket zeigt sich, dass die Quote der Inanspruchnahme um 6,2 Prozent im Vergleich zu 2016 gesunken ist.
Das Bildungs- und Teilhabepaket wurde vor 12 Jahren ins Leben gerufen, um benachteiligten Kindern und Jugendlichen mehr gesellschaftliche Teilhabe und die Beteiligung an Bildungs-, Kreativ- oder Sportangeboten zu ermöglichen.
Eine Expertise der Forschungsstelle des Paritätischen Gesamtverbands zeigt, dass die Teilhabeleistung von bis zu 15 Euro, die Kindern in Bürgergeld-Familien monatlich zur Finanzierung etwa von Vereinsaktivitäten bekommen können, selten ankommt. Im Bundesdurchschnitt bekommen gerade einmal 18 Prozent dieser Kinder zwischen sechs und unter 15 Jahren diese Leistung.
Thüringen liegt weiter unter dem Bundesdurchschnitt. Von 26.973 berichtigten Kindern von 6 bis unter 15 Jahren bekommen nur 2524 Kinder dies Leistungen (2022). Das entspricht 9,4 Prozent der Leistungsberechtigten.
“Das Ziel des Bildungs- und Teilhabepaketes, Kindern und Jugendlichen aus einkommensarmen Familien die Teilnahme an Sport, Bildung oder Kultur zu ermöglichen, wird nicht erreicht. So einfach und nüchtern muss man das leider feststellen. Das ist auch nicht überraschend, denn die bürokratischen Hürden sind zu groß und vor Ort fehlen oft entsprechende Angebote. Klar ist auch, dass 15 Euro pro Monat in Zeiten steigender Lebensmittelpreise nicht ausreichen“, so Steffen Richter, stellvertretender Landesgeschäftsführer des Paritätischen Thüringen.
Der Paritätische schlägt daher vor, diese Leistungen in den Regelsatz zu reintegrieren, anstatt dies über Bildungskarten zu organisieren. Darüber drängt der Wohlfahrtsverband darauf, für die im Koalitionsvertrag versprochene, vor Armut schützende Kindergrundsicherung und ihre zügige Einführung nebst ausreichender Finanzierung im Bundeshaushalt.
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