Der Paritätische Thüringen erwartet einen deutlichen Anstieg bei den Beratungsbedarfen. Die Maßnahmen, um die eine Ausbreitung des Coronavirus zu reduzieren, führten dazu, dass viele Familien notgedrungen sehr viel Zeit auf engem Raum miteinander verbringen. Diese Situation kann zu Konflikten und Gewalt zwischen den Partnern, aber auch gegenüber Kindern führen. Bereits bestehende häusliche Gewaltsituationen können eskalieren. „Wir gehen davon aus, dass die Beratungsbedarfe von Familien im Bereich der Schwangerenberatung, der Familienberatung sowie zu häuslicher Gewalt in den Frauenschutzeinrichtungen und beim Kinder- und Jugendschutz ansteigen werden“, sagt Julia Hohmann, Referentin für Frauen, Familie und Beratungsstellen beim Paritätischen Thüringen.
Der Verband erwartet zudem eine steigende Zahl von Frauen, die in einem Frauenhaus Schutz suchen. „Für viele Betroffene stellt der Griff zum Telefonhörer ein großes Hemmnis dar oder ist schlichtweg in der familiären Konstellation nicht möglich“, erklärt Julia Hohmann. „Umso wichtiger ist es, nach der Lockerung der Maßnahmen die Beratungsbedarfe im Blick zu behalten und den Betroffenen zeitnah Hilfe zu ermöglichen .“ Dazu gehört auch, dass die Frauenhäuser und deren ambulante Beratung besser finanziert werden. Bisher zeigt sich im Freistaat ein sehr unterschiedliches Bild. Einige Kommunen unterstützen, andere nicht. Es braucht eine landeseinheitliche Struktur, um allen Betroffenen, unabhängig vom Wohnort, entsprechende Hilfen vorzuhalten.
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