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Die Hochschulbildung als Brücke über das Mittelmeer

Mehr Studierende aus den südlichen Mittelmeerländern werden vom neuen EU-Programm für allgemeine und berufliche Bildung und Jugend profitieren - dies hat EU-Kommissarin Androulla Vassiliou am 20.06.2013 auf dem Hochschulgipfel in Nikosia in Aussicht gestellt.

Der Kommissarin zufolge soll das neue Programm, das im Januar 2014 anlaufen wird, auf den Erfolgen der bestehenden Programme Tempus und Erasmus Mundus aufbauen. Seit 2007 sind mehr als 140 Mio. EUR für Projekte zur Verfügung gestellt worden, an denen Hochschulen aus dem südlichen Mittelmeerraum beteiligt waren. Dabei wurden neue Lehrpläne entwickelt, Lehrkräfte geschult, neue Lehrmethoden gefördert und Investitionen in die Ausstattung getätigt. Außerdem wurden 150 Mio. EUR in Form von Stipendien für mehr als 4500 Studierende aus der Region bereitgestellt, damit diese einen Teil ihres Studiums in der EU absolvieren konnten. Mehr als 750 akademische Mitarbeiter haben außerdem an Austauschprojekten mit europäischen Universitäten teilgenommen.

Mehr als 200 Hochschulen in Nordafrika, dem Nahen Osten und der EU sind an den Austauschprojekten beteiligt. Universitäten in Frankreich, Italien, Spanien, Deutschland, Ägypten und Jordanien sind hier besonders aktiv. Seit 2004 wurden außerdem fast 800 Studierende und Mitarbeiter aus dem südlichen Mittelmeerraum beim Master- bzw. Promotionsstudium unterstützt.

Der Informationstag an der Universität Nikosia bot der Kommission die Gelegenheit, ihre Zukunftspläne mit Vertretern der akademischen Welt aus dem südlichen Mittelmeerraum zu besprechen. „Wir möchten zeigen, dass wir uns eine dauerhafte Zusammenarbeit mit unseren Nachbarn im Bereich der Hochschulbildung wünschen“, ergänzte Kommissarin Vassiliou. An der Veranstaltung nahmen mehr als 150 Regierungsvertreter, Hochschulmitarbeiter und Interessenträger aus Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen, Ägypten, Palästina, Jordanien, Israel und dem Libanon sowie den EU-Mitgliedstaaten teil.

Hintergrund

Das Programm Erasmus Mundus soll die Qualität der Hochschulbildung durch Stipendien und akademische Zusammenarbeit zwischen Europa und dem Rest der Welt fördern. Das Programm sieht finanzielle Unterstützung für Einrichtungen sowie Stipendien für Einzelpersonen vor. Gefördert werden:

  • gemeinsame europäische Master- und Promotionsstudiengänge (einschließlich Stipendien)
  • Partnerschaften mit Hochschuleinrichtungen außerhalb Europas und Stipendien für Studierende und Akademiker/innen
  • Projekte zur Förderung der europäischen Hochschulbildung weltweit

Das Programm Tempus unterstützt die institutionelle Zusammenarbeit zur Reform und Modernisierung der Hochschulbildungssysteme in den Nachbarländern, einschließlich der Länder des südlichen Mittelmeerraums. Die Projekte verfügen zumeist über ein Budget von bis zu 1,5 Mio. EUR und konzentrieren sich z. B. auf die Entwicklung neuer Curricula, die Modernisierung von Lehr- und Lernmethoden, intensivere Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und eine bessere Verwaltung in Hochschuleinrichtungen. Seit 2003 sind über Tempus etwa 220 Mio. EUR für die Modernisierung der Hochschuleinrichtungen in den Ländern des südlichen Mittelmeerraums bereitgestellt worden. Seit 2007 sind im Rahmen von Tempus 110 Projekte gefördert worden, an denen fast 200 Hochschuleinrichtungen beteiligt waren.

Sowohl für Erasmus Mundus als auch für Tempus wurden die Mittel nach dem Arabischen Frühling deutlich aufgestockt. 2011 wurden zusätzliche 20 Mio. EUR für Tempus bereitgestellt, mit denen vier neue Hochschulpartnerschaften und fast 560 weitere Stipendien zusätzlich zu den 525 ursprünglich für Interessenten aus den südlichen Mittelmeerländern vorgesehenen Stipendien finanziert werden konnten. Das Budget von Erasmus Mundus wurde 2012 verdoppelt, so dass mehr als 35 Mio. EUR zur Förderung von zehn Partnerschaften bereitstanden. Fast 1500 Nicht-EU-Studierende sowie 400 EU-Bürgerinnen und -Bürger werden aus diesen Mitteln Beihilfen erhalten, um im Ausland zu studieren oder zu lernen.

Im Rahmen des neuen EU-Programms für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport soll die Zusammenarbeit zwischen der EU und den südlichen Mittelmeerländern weiter gefördert werden. Neben der Unterstützung der Schaffung und Einführung gemeinsamer Studienabschlüsse werden Studierende aus den südlichen Mittelmeerländern außerdem von Stipendien für die Teilnahme an hervorragenden gemeinsamen Masterstudiengängen profitieren. Promotionsstipendien sollen im Rahmen der zukünftigen Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen finanziert werden.

Erasmus wird außerdem erstmals auf Hochschulen außerhalb der EU ausgeweitet.

Quelle: http://europa.eu