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Wirtschaftskrise lässt Geburtenrate sinken

Eine steigende Arbeitslosenquote führt zu weniger Nachwuchs: Die Wirtschaftskrise hat in den vergangenen Jahren in Europa die Geburtenraten gedrückt – vor allem im Süden. Steigt die Arbeitslosenquote, sinkt die Geburtenrate: Im Durchschnitt von 28 europäischen Ländern ist die Kinderzahl pro Frau umso stärker zurückgegangen, je höher die Arbeitslosenquote kletterte.

Das geht aus einer Studie des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung in Rostock hervor. Die Wirtschaftskrise seit 2008 hat damit den europaweiten Aufschwung der Geburtenraten unterbrochen. Für den Durchschnitt der 28 EU-Länder gilt der Studie zufolge für die Jahre 2001 bis 2010 beziehungsweise 2011: Steigt die Arbeitslosenquote um ein Prozent, so sinkt die Geburtenrate der 15- bis 19-Jährigen um etwa 0,2 Prozent und die der 20- bis 24-Jährigen um knapp 0,1 Prozent. In Südeuropa, wo die Einbrüche am stärksten sind, ist das Minus jeweils um 0,1 Prozentpunkte höher.

Besonders deutlich sei der Zusammenhang in den südeuropäischen Ländern wie in Spanien und Kroatien, außerdem in Ungarn, Irland und Lettland. Und: Vor allem Europäer unter 25 Jahren verzichteten bei steigender Arbeitslosigkeit auf Kinder oder verschoben zumindest die Familiengründung. "Darin spiegelt sich wider, dass die Jobsituation zu Beginn des Arbeitslebens in den südlichen Ländern besonders unsicher ist", stellte Mitautorin Michaela Kreyenfeld fest.

Geburtenrate in Deutschland steigt

Im Krisenland Spanien etwa wuchs die Kinderzahl zu Beginn des Jahrtausends jedes Jahr, bis sie 2008 einen Wert von 1,47 erreichte. 2009 fiel sie dann auf 1,4, nachdem im Jahr zuvor die Arbeitslosenquote sprunghaft von 8,3 Prozent auf 11,3 Prozent zugelegt hatte. Die neuesten Zahlen zur Geburtenrate gibt es aus dem Jahr 2011, sie liegt bei 1,36.

In Deutschland hingegen stieg im vergangenen Jahr die Geburtenzahl im Vergleich zum Vorjahr. 674.000 Kinder kamen zur Welt und damit 11.000 oder 1,6 Prozent mehr als 2011. Allerdings ging hierzulande auch die Arbeitslosigkeit zurück – und die Bevölkerung schrumpft. In Tschechien und Polen, Großbritannien oder Italien stoppte die Krise laut der Untersuchung die wachsende Geburtenrate lediglich. In anderen Ländern wie Russland oder Litauen zeigte sie nur schwache oder gar keine Auswirkungen.

Am ausgeprägtesten sind die Einflüsse der Krise für das erste Kind. Nicht klar ist, ob die jungen Europäer das Kinderkriegen lediglich aufschieben.

Quelle: http://www.zeit.de

 

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Julia Hohmann

Referentin Frauen | Familie | Beratungsstellen | Schuldnerberatung

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