Kinderarbeit hat weltweit deutlich abgenommen
Die Zahl der Kinderarbeiter ist weltweit in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen. Dennoch gehen weiterhin 11% aller 5- bis 17-Jährigen auf der Welt einer Beschäftigung nach, die über leichte, zeitlich begrenzte Arbeit hinausgeht. Diese Schätzungen gab die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) am 23.09.2013 bekannt.
Die Sonderorganisation der Vereinten Nationen sieht Fortschritte im Kampf gegen die Kinderarbeit. So bekennen sich laut ILO immer mehr Staaten zu einem besseren Arbeitsschutz für Kinder, indem sie beispielsweise ein Mindestalter für Beschäftigte festsetzen oder die schlimmsten Formen der Kinderarbeit per Gesetz verbieten. Seit Beginn der Erhebungen im Jahr 2000 habe die Kinderarbeit weltweit um ein Drittel abgenommen, teilte die ILO mit. Bei Mädchen fiel der Rückgang mit 40% deutlich höher aus als bei Jungen mit 25%.
Das Ziel der Vereinten Nationen, bis 2016 die gefährlichsten Formen von Kinderarbeit zu beseitigen, scheint dennoch in weite Ferne gerückt. So arbeitet laut ILO über die Hälfte der 168 Millionen Kinderarbeiter weltweit unter gefährlichen Bedingungen, beispielsweise unter Tage oder während der Nacht. Auch die sexuelle Ausbeutung Minderjähriger bleibe ein Problem.
Nicht nur ein Problem der ärmsten Staaten
Am weitesten verbreitet ist Kinderarbeit in Afrika, südlich der Sahara. Dort gehen laut ILO 21,4% der Minderjährigen einer unangemessen harten oder zeitintensiven Beschäftigung nach. Dennoch warnt die Arbeitsorganisation davor, Kinderarbeit nur als Problem der ärmsten Staaten zu interpretieren. In absoluten Zahlen betrachtet, leben die meisten Kinderarbeiter demnach in Staaten mit mittlerem Nationaleinkommen. Zu dieser Länderkategorie gehören etwa Indien, Indonesien oder Nigeria.
Minderjährige, die beispielsweise mit einer Fabriktätigkeit oder Selbstständigkeit eigenes Geld verdienen, bilden eine Minderheit unter den Kinderarbeitern weltweit. Fast 70% der Kinderarbeit findet unbezahlt in den Familien statt, schätzt die ILO. Die Landwirtschaft bleibt mit Abstand der Produktionssektor mit den meisten Kinderarbeitern.
Kinderarbeit bringt nicht nur das humanitäre Problem mit sich, dass Minderjährige entrechtet und in ihrer persönlichen Entwicklung eingeschränkt werden. Auch unter Ökonomen gilt Kinderarbeit als wachstumshemmend, weil den Heranwachsenden der Zugang zur Bildung verwehrt bleibt.
Quelle: http://www.faz.net
Kontakt
Antje Koch
Referentin strategische Entgeltberatung | Mitgliederservice
036202 26-173
Julia Hohmann
Referentin Frauen | Familie | Beratungsstellen | Schuldnerberatung
036202 26-221
Steffen Richter
Stellv. Landesgeschäftsführer
036202 26-222
Susann Steinbrück
Referentin strategische Entgeltberatung
036202 26-170