Neudietendorf, 08.06.2023 | Die Suchthilfe in Thüringen (SiT) feiert den 30. Geburtstag. „Wir gratulieren unserer Mitgliedsorganisation auf das Herzlichste“, so Stefan Werner, Landesgeschäftsführer des Paritätischen, „die SiT hat in diesen 30 Jahren vielen, vielen Menschen geholfen. Nicht nur den Suchterkrankten selbst, sondern auch deren Familien. Thüringen kann sich glücklich schätzen, einen solchen Sozialakteur zu haben.“
Leider steht die Suchthilfe – nicht nur in Thüringen – unter großem Druck mit negativen Folgen für die Versorgung suchtkranker Menschen.
Die Arbeit in der Suchthilfe erfordert ein hohes Maß an Fachkompetenz und Engagement. Allerdings fehlen vielerorts qualifizierte Fachkräfte, um den Bedarf angemessen abdecken zu können. Dies führt zu einer Überlastung des vorhandenen Personals und beeinträchtigt die Qualität der angebotenen Dienste.
Schwierig ist auch die finanzielle Ausstattung der Suchthilfe. Sowohl die niedrigen Tagessätze in stationären Einrichtungen als auch die zunehmenden Eigenanteile in den Suchtberatungsstellen stellen erhebliche finanzielle Belastungen dar. Die stationären Einrichtungen sehen sich mit der Herausforderung konfrontiert, qualitativ hochwertige Behandlungen anzubieten, während sie gleichzeitig mit begrenzten finanziellen Ressourcen kämpfen. Dies führt zu Einschränkungen bei der Versorgung und kann sich nachteilig auf den Therapieerfolg auswirken. Zudem sind die Suchtberatungsstellen gezwungen, immer höhere Eigenanteile zu erwirtschaften, um ihre Angebote aufrechterhalten zu können. Diese finanzielle Belastung stellt eine zusätzliche Hürde für suchtkranke Menschen dar, die dringend Unterstützung benötigen.
Der Paritätische Thüringen sieht zudem einen fehlenden politischen Willen, die gemeinnützige Suchthilfe angemessen zu unterstützen. Trotz des offensichtlichen Bedarfs und der gesellschaftlichen Relevanz der Suchthilfe fehlen konkrete politische Maßnahmen zur Verbesserung der Situation. Eine angemessene finanzielle Ausstattung und die Schaffung attraktiver Arbeitsbedingungen wären dringend erforderlich, um die Qualität und Effektivität der Suchthilfe langfristig sicherzustellen. Es bedarf eines klaren Bekenntnisses der politischen Entscheidungsträger zur Suchthilfe, um nachhaltige Verbesserungen zu erzielen.
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