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Aktionswoche Schuldnerberatung: Wir müssen über die Förderstruktur reden

Neudietendorf, 12.06. 2023 | Der Paritätische Thüringen setzt sich im Rahmen der Aktionswoche Schuldnerberatung dafür ein, auf die dringend notwendige Unterstützung von überschuldeten Menschen in unserem Bundesland aufmerksam zu machen. Gleichzeitig fordert der Paritätische Thüringen eine kritische Überprüfung der bestehenden Förderstruktur für Schuldnerberatungsstellen in Thüringen.

Die Aktionswoche Schuldnerberatung findet vom 10. bis zum 17. Juni 2023 statt und dient der Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die schwierige Lage vieler Menschen, die von Überschuldung betroffen sind. In Thüringen sind immer mehr Menschen von der Schuldenfalle bedroht, und die Schuldnerberatungsstellen stehen angesichts der dem Bedarf nicht angepasste Förderung vor großen Herausforderungen, um diesen Menschen zu helfen. Es gibt eine zunehmende Diskrepanz zwischen dem Bedarf an Schuldnerberatung und den tatsächlich zur Verfügung stehenden Ressourcen.

"Die Schuldnerberatungsstellen leisten eine äußerst wichtige Arbeit, um Menschen aus der Schuldenfalle zu befreien und ihnen eine Perspektive für ein schuldenfreies Leben zu bieten", sagt Julia Hohmann, Referentin für Beratungsstellen beim Paritätischen Thüringen. "Es ist jedoch bedauerlich, dass die finanzielle Unterstützung nicht im gleichen Maße mit der steigenden Nachfrage Schritt hält. Dies führt zu einer Überlastung der Beratungsstellen und einer eingeschränkten Qualität der Beratung."
Nur durch eine solide finanzielle Basis können die Schuldnerberatungsstellen ihre wichtige Arbeit langfristig aufrechterhalten und den Menschen in Thüringen in ihrer schwierigen Situation helfen.

Dies ist insbesondere angesichts der aktuellen Lage besonders wichtig, denn das Überschuldungsrisiko steigt. Viele Menschen machen sich große Sorgen und sind verunsichert, wie sie die Zukunft bewältigen können. Das erleben die Mitarbeitenden in den Beratungsstellen jeden Tag. Nicht wenige Haushalte müssten bereits ein Drittel ihres Einkommens allein für den Wohnraum ausgeben und eine Entspannung der Situation ist nicht in Sicht. Umso schwieriger werde es dann, die gestiegenen Energiekosten und die deutlich teureren Lebenshaltungskosten zu stemmen. Das Sinken der Inflationsrate ist dabei kein Zeichen der Entspannung, denn sie zeigt nur, dass die Preise langsamer steigen, aber weiter sehr hoch sind und dazu führen werden, dass mehr Menschen ihre finanziellen Reserven aufbrauchen und damit in die Schuldenfalle rutschen.

Die zukünftige Netzplanung für Schuldner- und Verbraucherinsolvenz-beratungsstellen muss diesen Hintergrund zwingend berücksichtigen. Der Bedarf an qualifizierter Beratung im Fall von Überschuldung und Insolvenz ist hoch – und wird durch die jüngsten Preisentwicklungen für Energie, Lebensmittel und Kraftstoffe weiter ansteigen.

Illustration: Christian Kirchner

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