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Mehr gesellschaftliche Aufmerksamkeit und Akzeptanz für ADHS-Betroffene gefordert

Jena, 22.08.2022 |  Mehr gesellschaftliche Aufmerksamkeit und Akzeptanz für ADHS-Betroffene haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Fachtages der Sozialen Initiative Camburg gefordert. Dazu gehört nach ihrer Meinung auch eine feste Verankerung des Themas bei der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern sowie Lehrerinnen und Lehrer. Hier klaffen nach Meinung aller Beteiligten noch große Lücken, die es unbedingt zu schließen gelte. Die Wiener Autorin und ADHS-Expertin Anna Maria Sander schlug außerdem verpflichtende Informationen für Eltern über gesundheitliche Gefahren für ihre Kinder vor, beispielsweise im Rahmen der U-Untersuchungen für Kinder und Jugendliche. Zwei bis fünf Prozent aller Schulkinder leiden nach Einschätzung des Jenaer Professors Florian Zepf an ADHS, bei den Erwachsenen schätzt er die Zahl auf eins bis sechs Prozent. Der Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum in Jena nannte ADHS eine der häufigsten Diagnosen im Kinder- und Jugendalter. Die Gesellschaft müsse es lernen, diese Kinder mit ihren Stärken und ihren Defiziten zu akzeptieren und sie nicht als Außenseiter abzustempeln. Diesem Ziel fühlt sich auch die Soziale Initiative Camburg verpflichtet, wie Geschäftsführerin Heike Weber unterstrich. "Wir wollen zeigen, welche Ressourcen in den Kindern stecken und wie es auch oder trotzdem gelingen kann, dass man das Leben gut meistert." Eine umfassende Information ist dafür aber zwingend notwendig. Und an der fehlt es oftmals noch. Gutes Elterntraining ist ein Baustein, um dieses Ziel zu erreichen. "Wir müssen unsere Herzen für die Betroffenen öffnen", appellierte die Karlsruher Elterntrainerin Jasmin Eckardt an alle. Achtsamkeit auf sich und andere müsse dabei im Fokus stehen. Das gelte sowohl für den Blick aufs Kind wie auch auf sich selbst. Die Betroffenen leiden oft unter einem geringen Selbstwert, weil sie schnell als Außenseiter und Sündenböcke abgestempelt werden, unterstrich die Wiener Autorin Anna Maria Sander. "Lob ist deshalb für sie Dünger für die Seele", unterstrich die Autorin zweier Bücher und eines mittlerweile 100 Folgen umfassenden Podcasts zu dem Thema. Falsch sei der Ansatz, von dem Kind Änderungen zu fordern. Richtig sei es, sich auf die Kinder einzulassen, sie zu begleiten, ihre Stärken wahrzunehmen. Wie man das am besten macht? "Auf einem roten Zettel sollen die Eltern die Schwächen der Kinder notieren, auf einem weißen die Stärken. Dann wird der rote Zettel zerrissen und man stärkt die Stärken der Kinder." "Es ist beim Thema ADHS schon viel geschehen in den vergangenen Jahren, die Sensibilität ist gewachsen. Aber es liegt auch noch ein weiter Weg vor uns", so das Fazit von Heike Weber am Schluss der Tagung.

 

https://www.sozialeinitiative-camburg.de/

Text: Hartmut Kaczmarek

Illustration: Christian Kirchner

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