In Brüssel fand vom 03.- 04.04.2014 der erste Gipfel zu chronischen Krankheiten statt. Zu den rund 450 Teilnehmern gehörten Repräsentanten der Mitgliedstaaten, NGOs, Fachkräfte, Unternehmen, Akademiker sowie Repräsentanten der EU-Institutionen.
Besondere Beachtung von Diabetes
Auf der Konferenz wurde insbesondere die Bedeutung von Diabetes hervorgehoben, da diese chronische Krankheit auch mit Herzkrankheiten und Schlaganfällen zusammenhängt. Derzeit leiden etwa 32 Millionen EU-Bürger an Diabetes, für die Behandlung werden etwa 9,3% des gesamten EU-Gesundheitsbudgets ausgegeben. Typ 2 – Diabetes ist eine vermeidbare Krankheit, welche insbesondere durch Übergewicht, ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel verursacht wird.
Trotz Aufforderungen an die Mitgliedstaaten durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), diesem Trend entgegen zu wirken, sind die bisherigen Maßnahmen der Mitgliedstaaten meist unzureichend.
Chronische Krankheiten innerhalb der EU ungleichmäßig verteilt
Besonders in Mittel- und Osteuropa ist die Verbreitung von chronischen Krankheiten deutlich erhöht. So sterben in Bulgarien etwa fünf Mal so viele Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen als beispielsweise in Frankreich. Da dies nicht genetisch bedingt ist, sondern auf andere beeinflussbare Faktoren zurückgeführt wird, sehen die Experten, welche an der Konferenz teilnahmen, hier Handlungsbedarf.
Handlungsmöglichkeiten der EU
Trotz dieses Handlungsbedarfs, haben die EU-Institutionen in diesem Gebiet derzeit geringere Kompetenzen als die Mitgliedstaaten durch die bestehenden EU-Verträge. Zur Diskussion stehen eine stärkere Regulierung durch die EU von gesättigten Fettsäuren und Behandlungsmethoden, sowie verstärkte Maßnahmen gegen Risikofaktoren wie Rauchen, falsche Ernährung und Alkoholkonsum.
Hintergrund
In Europa sind etwa 86% aller Todesfälle und 77% der Krankheitslast auf chronische Krankheiten wie Krebs, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronische Atemwegserkrankungen und psychische Erkrankungen zurückzuführen. Damit ist Europa der Kontinent mit den meisten chronischen Krankheiten und einer steigenden Tendenz. Die Hauptursachen sind Rauchen, Alkoholmissbrauch, schlechte Ernährung und Bewegungsmangel.
Quelle: http://www.eufis.eu
Die Präsentationen der Konferenz finden Sie hier:
Die offiziellen Schlussfolgerungen der Konferenz sind hier abrufbar:
Kontakt
Ralf Schneider
Referent Behindertenhilfe | Sozialhilferecht
036202 26-224
Dr. Rainer Krüger
Referent strategische Entgeltberatung
036202 26-141
Regina Hartung
Referentin für Gesundheit | Selbsthilfe | Suchthilfe | Psychiatrie
036202 26-223