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Global AgeWatch Index - Wo man gut alt wird - und wo besser nicht

Die Lebensbedingungen für ältere Menschen sind weltweit sehr ungleich. Nicht überall entsprechen sie der wirtschaftlichen Entwicklung, wie der Global AgeWatch Index zeigt.

Die Lebenserwartung steigt nicht nur in den reichsten Ländern, sondern weltweit. Doch nicht nur in der absoluten Lebenserwartung, sondern auch bezüglich der Lebensqualität der gewonnenen Jahre gibt es große Unterschiede. Das zeigt der Global AgeWatch Index, der pünktlich zum Internationalen Tag der älteren Menschen am 01.10.2014 die Lage der über 60-Jährigen in 96 Ländern nach Einkommenssicherheit, Gesundheitsversorgung und Lebensumfeld vergleicht.

Wie die Rangliste des HelpAge Netzwerkes zeigt, wartet vor allem auf Millionen alter Menschen in vielen armen Ländern ein trostloser Lebensabend. Die übelsten Bedingungen für alte Menschen bieten Afghanistan, Mozambik und die Palästinensergebiete. Die angenehmsten Länder für Senioren sind Norwegen, Schweden und die Schweiz. Deutschland ist immerhin an fünfter Stelle.

Im weltweiten Durchschnitt hat sich die Lebenserwartung Neugeborener innerhalb der vergangenen fünf Jahrzehnte auf 66 Jahre verdoppelt. Vor 100 Jahren lag sie in den Industrienationen noch knapp unter 50 Jahren. Heute liegen nur noch einige wenige extrem arme Länder unter dieser Marke.

Entscheidenden Einfluss darauf hat vor allem die stark zurückgegangene Kindersterblichkeit. Aber auch die weitere Lebenserwartung der 60-Jährigen – weltweit sind das 868 Millionen Menschen, fast 12 Prozent der Weltbevölkerung - steigt weiter an. Im Weltschnitt wird eine Frau, die dieses Alter erreicht hat, erst mit 82 Jahren sterben, ein Mann mit 79.

Die Lebenserwartung und die Bedingungen für Ältere korrelieren zwar im Großen und Ganzen mit dem Wohlstandsniveau - doch nicht durchgängig. Das hat in erster Linie mit sozialstaatlichen Bedingungen zu tun. Die Menschen in Costa Rica und Kuba zum Beispiel werden im Schnitt etwa genauso alt wie die sehr viel reicheren US-Amerikaner. In der Türkei befinden sich die Bedingungen für ältere Menschen trotz stark gewachsener Wirtschaft gerade mal auf dem Niveau Kambodschas.

"Der Index zeigt, dass Wirtschaftswachstum alleine das Wohlergehen der älteren Menschen nicht verbessert", heißt es in der Zusammenfassung. "Passende politische Maßnahmen müssen ergriffen werden, um den Auswirkungen der Alterung zu begegnen." Lobend heben die Autoren Mexiko heraus. Die politische Absicherung der Einkommenssicherheit hat das Land in nur einem Jahr im Index um 26 Plätze auf Rang 30 gehoben. Obwohl das Pro-Kopf-Einkommen dort unter dem der Türkei liegt, leben alte Mexikaner seither im Schnitt besser als diejenigen in Italien und Portugal.

Drei von vier über-65-Jährigen in Entwicklungs- und Schwellenländern haben keine ausreichende Rente und sind abhängig von ihren Kindern. In diesen Ländern arbeiten die meisten Menschen in informellen Beschäftigungsverhältnissen und haben daher kaum Zugang zu beitragsfinanzierten Rentensystemen. In Mexiko beispielsweise sichert dieses nur ein Viertel der alten Menschen ab. Die neu eingeführte steuerfinanzierte Rente hat dafür gesorgt, dass nun neun von zehn älteren Mexikanern abgesichert sind.Die Tendenz geht weltweit eindeutig zur Einführung solcher umfassender steuerfinanzierter Sozial-Renten. Die Autoren von HelpAge sprechen gar von einer Rentenrevolution. Vor allem in Asien und Südamerika wurden sie sehr stark ausgebaut. China zum Beispiel hat 2009 ein Alterssicherungssystem für die Landbevölkerung eingeführt, das 133 Millionen Menschen stützt.

Quelle: http://www.wiwo.de

 

Kontakt

Julia Hohmann

Referentin Frauen | Familie | Beratungsstellen | Schuldnerberatung

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